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Enzyklopädie
Berufe
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren in Kanada die meisten Berufe von traditionellen Handwerkskünsten und Landwirtschaft geprägt, da die industrielle Revolution in Kanada besonders im Jahr 1823 noch nicht vollständig Fuß gefasst hatte. Die kanadische Gesellschaft war stark landwirtschaftlich geprägt, und die Menschen waren stark von der Natur abhängig, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 1823 war die Rolle der Frauen in der Berufsausbildung und im Arbeitsleben stark eingeschränkt und von traditionellen Geschlechterrollen geprägt. Frauen hatten in der Regel nur begrenzte Zugangsmöglichkeiten zu formaler Bildung und Berufsausbildung, da die Gesellschaft damals stark patriarchalisch war und Frauen in erster Linie als Hausfrauen und Mütter angesehen wurden.

In den meisten Fällen lief der Prozess der Berufsausbildung wie folgt ab:
  • Lehrling: Junge Menschen, die ein Handwerk erlernen wollten, wurden als Lehrlinge bezeichnet. Sie wurden in der Regel im Jugendalter, oft als Teenager, zu einem erfahrenen Handwerker gebracht, der als Meister oder Lehrer fungierte. Der Lehrling lebte oft im Haushalt des Meisters oder arbeitete eng mit ihm zusammen.
  • Meister-Lehrling-Beziehung: Die Beziehung zwischen dem Meister und dem Lehrling war von großer Bedeutung. Der Meister verpflichtete sich, dem Lehrling die notwendigen Fertigkeiten und Techniken beizubringen, die für den Beruf erforderlich waren. Der Lehrling unterstützte den Meister bei seiner Arbeit und erlernte durch praktische Erfahrungen die verschiedenen Aspekte des Berufs.
  • Learning by Doing: Die Berufsausbildung basierte hauptsächlich auf "Learning by Doing" - dem praktischen Erlernen der Fertigkeiten durch tatsächliche Arbeit und praktische Übungen. Die Lehrlinge wurden in die täglichen Aufgaben und Arbeitsabläufe des Handwerks einbezogen und lernten schrittweise, wie man die verschiedenen Werkzeuge, Materialien und Techniken richtig anwendet.
  • Lehrzeit: Die Lehrzeit konnte mehrere Jahre dauern, oft mindestens drei bis sieben Jahre, je nach Komplexität des Handwerks und der Fähigkeiten, die der Lehrling erlernen wollte.
  • Zertifizierung: Es gab keine standardisierten Abschlüsse oder Zertifikate am Ende der Berufsausbildung. Die Qualifikation und das Können eines Handwerkers wurden durch seine Erfahrung und sein Können beurteilt. Ein Lehrling galt als Geselle, wenn er die Fertigkeiten und Kenntnisse des Handwerks ausreichend beherrschte, um eigenständig zu arbeiten.
  • Traditionelle Werte und Ethik: Während der Ausbildung wurden nicht nur technische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch traditionelle Werte und Ethik. Ein Lehrling wurde erwartet, Disziplin, Respekt und Engagement für das Handwerk zu zeigen.
Mögliche Handwerksberufe
Die Liste ist nicht abschließend:
  • Handwerker der Textil- und Bekleidungsindustrie: Bortenmacher, Futteralmacher, Bürstenbinder, Drechsler, Färber, Kammacher, Kürschner, Schuhmacher, Schneider, Strumpfstricker, Strumpfwirker, Töpfer, Tuchbereiter, Tuchscherer, Weber
  • Handwerker der Metall- und Schmuckindustrie: Böttcher, Büchsenmacher, Büchsenschäfter, Gelbgießer, Geschützgießer, Glockengießer, Goldschlager, Gold- und Silberschmied, Kupferhammerschmied, Kupferschmied, Klingen- und Messerschmied, Münzmeister, Münzpräger, Münzenmacher, Schlosser, Schmiede (Hufschmied, Nagelschmied, Zirkelschmied, Zeugschmied)
  • Handwerker der Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Bäcker, Bierbrauer, Fischer, Metzger
  • Handwerker der Bauindustrie:Maurer, Dachdecker und Zimmerleute, Maler, Steinmetz, Glaser, Klempner, Schreiner
  • Sonstige Handwerker:Barbiere, Buchbinder, Papiermacher, Papierer, Sattler und Riemer, Schornsteinfeger, Uhrmacher, Wagner, Seifensieder
Als unehrlich angesehene Berufe
Einige Berufe werden als 'unehrlich' angesehen, sei es weil die Arbeitsmethoden als unangenehm empfunden werden oder aber, weil sich gewisse Gerüchte darüber in Umlauf befinden. Hierzu zählen unter anderem: Der Abdecker und der Totengräber. Derartige Berufe werde aus der Geldnot heraus angenommen, nicht weil sie gerne ausgeübt wurden. Kurzum: Man muss irgendwie überleben.

Abdecker
Bei diesem Beruf handelt es sich um eine Wiederverwertung von tierischen Körperteilen. Abdecken heißt soviel wie 'enthäuten'. Der Abdecker hat also viel mit toten Tieren zu tun, was die Gefahr für Krankheiten immens erhöht. Er lebt zumeist außerhalb der Stadt oder am Stadtrand, weil der Gestank der Tierleichen kaum zu ertragen ist.

Totengräber
Er hebt die Gräber für die Toten aus. Außerdem muss er die Leiche waschen, herrichten und richtig in das Gras einbetten. Er ist also der Bestatter.

Prostituierte
Frauen, die Männern gegen Bezahlung Befriedigung verschaffen sollen. Von der Kirche werden diese Frauen verachtet und doch werden sie stets geduldet. Die Prostitution wurde nie verboten, allerdings schert man sich um diese Frauen auch nicht. Sie sind Aussätzige und ständiger Gewalt und auch Vergewaltigungen ausgesetzt.
Nicht selten geschieht ein Prostituiertenmord oder die Frauen legen ihre unehelichen Kinder verzweifelt vor Haustüren ab.

Oft wurden auch einfach Geschichten erfunden, um einen Berufsstand in schlechtes Licht zu rücken. Was die Hintergründe für solche Geschichten waren, weiß man nicht, ob es ein Streit war, Neid oder eine berechtigte Vermutung. Müllern warf man z. B. vor, sie betreiben in ihrer Mühle ein Bordell oder klauten den Bauern heimlich das Getreide, während es gemahlen wurde. Den Schneidern warf man vor, sie klauten etwas von dem Stoff, der ihnen zum Schneidern von Kleidern hinterlassen wurde. Dem Schäferwurde nachgesagt, er treibe Sodomie, wenn er einsam mit den Schafen auf der Weide war.

Nachtwächter
Über diesen Berufsstand sind viele Gerüchte im Umlauf, immerhin schleichen sie des Nachts mit einer Laterne durch die Straßen, zumeist gewandet in einen schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut mit Krempe.

Schausteller
Von ihnen erzählte man sich, dass sie zwielichtig seien und gute Taschendiebe.